Entfernen Sie wenn möglich alle Gegenstände in der Nähe, an denen sich Ihr Hund stoßen oder in denen er sich verheddern könnte (z. B. Couchtische, Kabel etc.). Sollte er sich am oberen Ende einer Treppe befinden, sichern Sie diese mit einem Baby-Schutzgitter, um einen Sturz zu vermeiden. Versuchen Sie NICHT, den Kopf des Hundes festzuhalten oder seine Zunge herauszuholen. Ihr Hunde wird seine Zunge nicht verschlucken, könnte Sie aber durch unwillkürliche Bewegungen beißen.
Wenn Ihr Hund einen Krampfanfall bekommt, ist es wichtig so viele Sinnesreize wie möglich auszuschalten. Verdunkeln und beruhigen Sie die Umgebung des Hundes, indem Sie den Fernseher abschalten, ggfs. die Vorhänge schließen, das Licht ausschalten und sich in Gegenwart Ihres Hundes leise verhalten. Sorgen Sie außerdem nach Möglichkeit dafür, dass keine kleinen Kinder und andere Tiere im Raum sind.
Normalerweise dauert ein Krampfanfall nur einige Minuten, Ihnen als Besitzer kommt der Zeitraum jedoch häufig länger vor. Daher ist es wichtig, genau festzuhalten wie lange der Krampfanfall Ihres Hundes tatsächlich anhält. Dies hilft Ihnen und Ihrem Tierarzt zu überprüfen, ob es notwendig ist, mit Notfall-Medikamenten einzugreifen und damit den Krampfanfall zu beenden.
(Unter "Praktische Hilfsmittel" erfahren Sie mehr zu diesem Thema). Erleidet Ihr Hund einen Krampfanfall, der länger als 5 Minuten anhält oder hat er mehrere Anfälle an einem Tag, sollten Sie sich unbedingt direkt mit Ihrem Tierarzt in Verbindung setzen.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, einen Krampfanfall mit Ihrem Smartphone oder einer Videokamera zu filmen, kann das sehr hilfreich sein. Da sich Anfälle in Typ, Länge und Ablauf stark unterscheiden, kann ein Video des Ereignisses Ihrem Tierarzt wertvolle Informationen liefern, um die beste Behandlung und das beste Therapieprogramm für Ihren Hund zu empfehlen. Siehe dazu auch "Praktische Hilfsmittel".
Nachdem der Krampfanfall vorüber ist, kann sich Ihr Hund für einige Zeit desorientiert und unkoordiniert verhalten. Bleiben Sie wenn möglich währenddessen bei Ihrem Hund und helfen Sie ihm, indem Sie alle Gegenstände beiseite räumen, an denen er sich verletzen könnte. Lassen Sie ihn so lange keine Treppe hinabsteigen, wie seine Koordinationsfähigkeit nicht vollständig wiederhergestellt ist.
Durch die genaue Aufzeichnung der von Ihnen beobachteten Anfälle helfen Sie Ihrem Tierarzt, bestimmte Krampfanfallsmuster zu erkennen und so die bestmöglichen Behandlungsmaßnahmen für Ihren Hund zu ergreifen. Ein Tagebuch ermöglicht Ihnen und Ihrem Tierarzt außerdem, den Erfolg dieser Maßnahmen zu kontrollieren und nachzuvollziehen. (Unter "Praktische Hilfsmittel" finden Sie die Möglichkeit zum Download eines Epilepsie-Tagebuchs).