Auch wenn Epilepsie selbst nicht heilbar ist, kann sie bei den meisten Hunden sehr gut behandelt werden. Medikamente für den Langzeit-Einsatz werden nicht immer alle Anfälle verhindern, können die Anzahl und Schwere der Anfälle bei Ihrem Hund jedoch reduzieren.
Die Behandlung einer Epilepsie ist sehr individuell, sprechen Sie also am besten direkt mit Ihrem Tierarzt darüber. Anhand der folgenden Schritte wird er die richtige Behandlung für Ihren Hund finden:
1. BEURTEILUNG DES GESUNDHEITSZUSTANDES IHRES HUNDES
Bevor Ihr Tierarzt entsprechende Medikamente verordnen kann, sollte er wissen, wie oft und wie heftig die Anfälle bei Ihrem Hund auftreten. Sie und Ihr Tierarzt könnten zu dem Schluss kommen, dass die Anfälle zu leicht oder zu unregelmäßig sind, um eine lebenslange Medikamentengabe zu rechtfertigen. Allerdings müssen Sie beachten, dass der Krankheitsverlauf der ideopathischen Epilepsie oft fortschreitend (progressiv) ist. Daher müssen Sie davon ausgehen, dass die Krankheit sich verschlimmern wird, wenn sie nicht behandelt wird.
Gleich ob Ihr Hund medikamentös behandelt wird oder nicht – es ist wichtig, ein genaues Epilepsie-Tagebuch zu führen. (Siehe dazu auch „Praktische Hilfsmittel“).
2. DIE BEHANDLUNG MIT MEDIKAMENTEN
Wenn Ihrem Hund eine anti-epileptische Behandlung verordnet wurde, kann es einige Zeit dauern, bis die für ihn passende Medikation und Dosis gefunden ist. In den ersten Wochen wird der Tierarzt Ihren Hund wahrscheinlich regelmäßig daraufhin untersuchen. Sollten Sie sich wegen Ihres Hundes oder seiner Behandlung sorgen, fragen Sie direkt Ihren Tierarzt um Rat.
3. MEDIKAMENTENGABE
Die meisten Epilepsie-Medikamente werden oral als Tabletten verabreicht. Die Medikamentengabe muss regelmäßig und immer ungefähr zur gleichen Tageszeit erfolgen. Ändern oder unterbrechen Sie die Medikation NIE, ohne vorher mit Ihrem Tierarzt gesprochen zu haben. Ein abruptes Beenden der Medikation kann einen Krampfanfall verursachen und eine Notfall-Behandlung erforderlich machen.
4. ROUTINE- UNTERSUCHUNGEN
Sobald Ihr Hund über einen gewissen Zeitraum hinweg behandelt wurde, wird Ihr Tierarzt ihn in regelmäßigen Abständen untersuchen. Bei diesen Routine-Untersuchungen wird er Ihnen beispielsweise einige Bluttests vorschlagen. Erkundigen Sie sich, ob der Tierarzt Ihren Hund untersuchen möchte, bevor oder nachdem Sie ihm seine Medikamente verabreicht haben . Denken Sie außerdem daran, das Epilepsie-Tagebuch zu den Untersuchungen mitzubringen.
5. ABBRUCH ODER ÄNDERUNG DER BEHANDLUNG
Nehmen Sie NIEMALS einen Abbruch oder eine Veränderung der Behandlung vor, ohne sich vorher mit Ihrem Tierarzt abgesprochen zu haben. Normalerweise ist die medikamentöse Behandlung der Epilepsie über das ganze Hundeleben hinweg nötig. Eine Erhöhung der Dosis ohne sorgfältige Überwachung kann zu schweren Nebenwirkungen führen, während das Herab- oder Absetzen der Medikation Auslöser für einen Krampfanfall sein kann.
Andere Medikamente können durch die Epilepsie-Behandlung beeinflusst werden, besprechen Sie sich daher auch hier immer zuerst mit Ihrem Tierarzt. Außerdem sollte jede Änderung der Behandlung und Medikation im Epilepsie-Tagebuch Ihres Hundes dokumentiert werden.